MenschenMomente

Donnerstag, 26. Juli 2007

Italien

Ich trage einen Rock, den ich nie wieder ausziehen möchte. Draussen spielt jemand Ziehharmonika auf der Straße. Kath sagt: Schau, das möcht ich auch mal machen. Und wir stehen am Fenster, diese 14 Stunden von zuhause weit weg. Und wir stehen nebeneinander, es ist mitten im Juli.
Während ich noch darüber nachdenke, ob das wirklich etwas ist, dass man machen sollte, sitzt Gianluca bereits am Klavier und spielt und singt, mit einer Trauer, die ich nie lernen könnte, nicht nur, weil sie so unehrlich klingt.
Am Herd stehend beginne ich mitzusingen, mitzusummen und frage mich, wie es wäre. Wie es wäre, all diese Straßen mit einem zu erkunden, der zuhause sitzt, dem ich doch noch schreibe, später. Und ich schüttle den Kopf bereits, als Kath und ich anfangen Walzer durch das Wohnzimmer zu tanzen.
Ein wenig sehe ich in diesem Moment ein, dass ich die Theorie sein lassen sollte. Dass ich endlich so stark sein sollte, für wie mich manche halten. Wie Kath im Moment, in dem sie meine Hand nimmt und sagt: Du führst. Und ich sie ansehe und anfange zu tanzen. Rückwärts. In die Mitte und an den Rand.

Dienstag, 10. April 2007

In Turkmenistan essen sie Schafe

Der ganze tag erscheint mir wie eine Probe. Er ist in Basel und ich bin in Wien. An diesem Tag schlafe ich schlecht wieder ein, als er kurz nach vier die Wohnung verlässt. Ich wälze mich bis neun im Bett herum, dann stehe ich doch auf und lächle die Putzfrau an, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Sie will etwas wissen, ich kann ihr nicht helfen. Später zuhause, unter der Dusche läuft zu warmes Wasser den Körper hinunter und ich frage mich, ob dieser Winter meiner Haut wieder soviele offene Stellen antun wird. Ich sehe bereits wo sie sich befinden werden und verdränge die Gedanken, widme mich den Haaren, summe ein dummes Lied. Im Zimmer ist es gar nicht so heiß heute, Kathi treffe ich erst um halb zwei, Alex ist nervös. Kaum habe ich massig Geld für Festivalkarten ausgegeben, verrät mir mein Kontostand, dass ich dem Minus doch näher bin als gedacht. Das Eis schmeckt trotzdem. Fiocco, Malaga und Vanille. Wir sitzen beim Gutenbergdenkmal. Sieben Fotos, sage ich zu Kathi, sieben Fotos haben die Touristen schon von uns gemacht.
Zuhause wieder, Michi schreibt, will vorbeikommen, tut es auch. Wir sitzen und reden. Sehen Marokko und London über den Bildschirm huschen. Wir essen Gulasch und Nussschnitten. Meine Allergie meldet sich wiedermal. Als Michi geht, wissen wir, dass wir uns morgen wieder sehen. Und ich sehe ihn an und weiß, dass sich manches nie ändern wird. Michi zum Beispiel, der wird immer dieser Fels in der Brandung sein, auch wenn es ihm keiner sagt.
Vor dem Computer, denke ich an Flugzeuge und dass er bereits wieder in einem sitzt, dass ihn zu mir zurückbringt. Und ich denke an nichts anderes, nur daran, dass es nur noch eine Stunde ist und daran, dass ich ihm von Turkmenistan erzählen werde, von dem ich soviel las, während er, schon fast in Frankreich, seine Zukunft in die Hand nahm.
Was ich nicht denke ist banal. Ich denke nicht, zwei Jahre. Ich denke nicht, du gehst weg. Ich denke nicht, ich bleibe hier. Ich denke nicht, das ist der letzte normale Sommer. Ich habe aufgehört damit. Ich tapse langsam dem entgegen was kommen mag. When you're on your own, it's a long walk home. Was nicht heisst, dass man den Weg nicht kennenlernen kann, was nicht heißt, dass man nicht dennoch nachhause kommt. Was nicht heißt, dass jemand um die Ecke biegt und man sich nicht mehr findet.
Yeah you're worth the trouble and you're worth the pain. Während ich warte, fragt Maria mich, was ich an ihn so mochte von Anfang an, und ich weiß plötzlich die Antwort und schleudere sie ihr entgegen. Belle and Sebastien werden immer noch singen, wenn ich sie ihm sagen werde, zwischen all den Geschichten von Turkmenistan, diesem seltsamen Land, über das er lächeln wird. Ich bin mir so sicher.

(September 06)

Sonntag, 18. Februar 2007

Mama mia

Als ich Mama damals erzählte, dass mein Freund mit mir Schluß gemacht hat, brach sie in Tränen aus.Kind.sagte sie.du tust mir so leid. Ich sagte gar nichts. Ich starrte sie an und rannte aus dem Zimmer. Mama weinte weiter, eine halbe Ewigkeit. Dann rief sie Großmutter an, der ich auch sehr leid tat. Vielleicht war ich damals das erste Mal wirklich sauer auf meinen Exfreund, weil er mir diese Scheiße eingebrockt hatte. Vielleicht war es deswegen gut.
Mama weinte auch, als der Hund starb, den sie nie mochte. Sie tat es auch diesesmal aus Loyalität, meinem Vater gegenüber. Der saß am Küchentisch und biss auf seine Unterlippe. Mama. sagte ich. Du mochtest den Hund nicht. Da weinte sie noch mehr, blickte mich kurz an und schluchzte: aber dein Vater mochte ihn. Das weißt du doch.
Es hat mich nie sonderlich mitgenommen, sie weinen zu sehen. Vielleicht weil ich es nicht abschätzen konnte, ob es ihr wirklich schlecht ging. Ich glaube, das konnte sie ebenso wenig. Auch nicht ob sie wirklich froh war, stolz, ängstlich oder gar zornig. Es war immer alles so undeutlich oder zu überdeutlich, es war immer zuviel oder zuwenig. Und ich fragte mich manchmal, wie sie damals reagierte, als mein Vater um ihre Hand anhielt, ob sie da auch weinte oder lachte ob sie ein wenig stolz darauf war oder einfach nur wieder unglaublich pathetisch. Was ihr auch zustand, natürlich. Und ich sehe sie vor mir, wie sie schlußendlich doch weinend meine Großmutter anrief und mein Vater gar nichts sagte, vielleicht nur ein wenig Angst hatte, vor dieser Frau.
Als ich auszog weinte sie kein bißchen, weigerte sich Urlaub zu nehmen um mir beim Umziehen zu helfen, küsste mich nicht auf die Stirn als ich das Haus verließ und wünschte mir kein Glück. All das übernahm die Mutter einer Freundin, was Mama wiederum nie verstand. Sie rief mich an, nach drei Tagen, fragte mich, ob ich bald nach Hause komme, ich sagte nein. Da war sie ganz still und fragte nicht mal wieso. Dafür riefen mich am nächsten Tag sämtliche Verwandte an, die mir vorhielten, wie gemein ich nicht wäre, dass sie mich alle vermissen würden und dass die Großstadt doch nichts für mich sei. Während ich mich die ganze Zeit fragte, woher sie meine Telefonnummer hatten und trotzdem nur ja sagte und an die weinende Mama dachte, die jetzt zuhause saß und wartete, bis ich anrufen würde. Was ich nicht tat. Nie.
Nach Hause kam ich trotzdem immer wieder. Sah Mama seltener weinen, fragte meine Brüder auch nicht danach. Verkniff ihr von unglücklichen Lieben oder zerbrochenen Freundschaften zu erzählen. Hatte immer eine tolle Geschichte von meinem Unileben auf Lager. Das beeindruckte sie nie. Sie schimpfte nur, über die Lehrerkollegen, die mit ihren tollen Kindern prahlten. Ja.ja.sagte sie dann und dass die es halt nötig hätten. Und ich wünschte mir von mal zu mal mehr, dass sie das nächste Mal auch im Lehrerzimmer stehen würde, umringt von Kollegen und über mein neues Praktikum, meine neue Wohnung oder auch nur darüber dass ich nicht mehr von Fertiggerichten lebe, prahlen würde. Was sie nie machen würde, warum denn auch.
Ich erinnere mich an die ersten Male als mein Exfreund nach Mutters Weinattacke anrief und sie ihn nicht mal am Telefon begrüßte, mir wortlos den Hörer in die Hand drückte und dann nachher zu mir herkam und mich fragte, was er denn wollte, ob alles wieder gut sei und ich zu ihr sagte, dass sie das gar nichts angehen würde und sie wieder Großmutter anrief und über mich herzog. Wie ekelhaft ich nicht sei und wie ich daran dachte, wie ekelhaft sie nicht sei und wir uns gegenseitig böse Blicke zu warfen und manchmal denke ich mir, dass damals für wenige Momente wirklich alles gut war zwischen uns. Trotz der Wut und der Traurigkeit. Einfach nur weil Mama, mich beschützen wollte und es nicht konnte und ich es dennoch verstand, wenn auch zu spät.
Ich werde ihr das natürlich nicht sagen, weil ich Angst habe, sie wieder zum Weinen zu bringen und ich nicht weiß, ob ich das kann, ihre Hand zu nehmen und sie festzuhalten. Vielleicht würde ich dann auch nur weinen und wir gemeinsam Großmutter anrufen bei der dann auch die Tränen fließen. Das wäre wirklich furchtbar.
Das könnt ihr mir glauben.

Wie wir fühlten die Tage. Wie wir gingen die Wege.

Wie wir tanzten zu Calexico und Belle&Sebastian. Wie wir sangen zu Morrissey und Kaiser Chiefs. Wie wir tranken, das Bier und den Wein. Wie wir schliefen, Sardinendosengleich und viel zu kurz. Wie wir beschlossen, dass wir das Richtige tun. Wie wir lachten, über Feuerwerke und Tennisbälle. Wie wir staunten, den Himmel hinauf und die Wiesen hinunter. Wie wir liefen auf jenen und lagen, stumm. Wie wir uns umarmten, abends und morgens. Wie wir uns klar machten warum. Wie wir gut waren, im teilen, im verstehen. Wie wir schlecht waren, mit manchen Worten und Geschichten. Wie wir saßen, auf dem Asphalt, Kaffee in der Hand, eskönnteimmersoweitergehen. Wie wir grüßten, die Gesichter, gebrannt in den Kopf, der schwer wurde nachts. Wie wir sahen, die großen Menschen, die grünen Pullover. Wie wir erschraken, als sie auch noch rothaarig waren. Wie wir standen, uns gegenüber, die Musik zu laut. Wie wir hüpften, um sie loszuwerden, die Gefühle. Wie wir aufgaben uns zu belügen. Wie wir weinten, in den Armen liegend. Wie er immer noch tot war und wir es plötzlich wieder wussten

Donnerstag, 4. Januar 2007

Geliebte alte Freundin

Woran dein Mann starb, Rosina, das weiß niemand mehr. Es ist über fünfzig Jahre her und du lebtest plötzlich mit deinem heranwachsenden Sohn alleine in dem großen Haus, mit den hohen Räumen und dem Garten davor. In alten Töpfen hattest du Blumen gepflanzt und hinterm Haus lebten immer noch die Hühner. Er wurde nicht alt dein Mann und du hast es nie überwunden, sprachst selten davon und wenn, dann vermischten sich die Zeiten, die schlechten mit den furchtbaren, die bald darauf kamen, aber ssshh, ich will dich nicht überfordern, noch ist es nicht soweit, noch ist nur der Mann gerade gestorben und ihr beerdigtet ihn links vom Friedhofeingang, an dem großen Weg, unweit von dem Grab mit dem großen Fliederbusch, in dem die toten Kinder der Nachbarsfamilie lagen, deren lebende Söhne noch nicht geboren waren. Der jüngste jener würde Jahre später auf den Namen Erwin getauft werden, da waren die furchtbaren Zeiten für dich bereits angebrochen und du weintest darüber, als die Frau mit dem Baby am Arm vor deinem Hoftor stand und sagte: Wir haben ihn Erwin genannt, damit ihn niemand vergisst.
Denn Erwin, dein Sohn, er war nach Hause gegangen, an einem nebeligen Abend, die Baugrube war nicht gesichert gewesen und er war metertief gefallen. Seinen bereits starren Körper fand man erst Tage später, er sei an inneren Blutungen gestorben, er hätte sich die Halsschlagader aufgeschlitzt, flüsterten die Menschen und wussten es nicht genau. Wussten nur, dass er noch stundenlang gelebt hatte und gelitten, sowie du, seine Mutter, es ein Leben lang tun würdest.
Auf dem Bild am Grabstein sieht einen ein ernster junger Mann an, der immer einundzwanzig bleiben wird, einmal, als du die Blumen dort gegossen hast, seufztest du und gingst rasch weg von dort.
Das Haus, das alte, das große, es war immer noch deines. Doch du konntest es nicht mehr ertragen. Ein Bettsofa, einen Tisch, ein Regal, ein paar Sesseln, einen Bottich, das alles und nicht mehr, nahmst du mit, eines morgens, als du in die kleine Stube, neben dem Haus zogst und jenes mit all seinen Erinnerungen zurückgelassen hast. Die Fenster standen auch Jahre später noch sperrangelweit offen und auf den Herdplatten hatte sich centimeterhoch Mäusekot angesammelt, eine Taubenfamilie brütete in den Dachbalken und das Efeu wucherte langsam über die Eingangstür. Mit dem Efeu wuchterten auch die Gerüchte über dich, dass die Trauer dich verrückt gemacht hätte und die Menschen, die dich besuchten, sie wurden weniger, sie verschwanden. Es hätte immer so weiter gehen können.
Es muss Ende der Achtziger gewesen sein, da stand die Nachbarsfrau wieder vor deiner Hoftür, kein Baby im Arm, aber ein kleines Mädchen an der Hand. Meine Enkelin, sagte sie und trat ein. Schon am nächsten Tag eilte das kleine Kind, gerade fünf Jahre alt, alleine zu dir und sang mit dir Lieder und erzählte aus ihrem Leben. Irgendwann hast du dir eine Katze genommen, sie hieß Uschi und zu dritt habt ihr mit Schnüren und Fäden gespielt, Milch getrunken und auf den Abend gewartet.
Du warst die beste Freundin für dieses Mädchen, das musst du wissen. Weil du sie respektiertest, als Menschen, nicht als Kind, weil du sie soviel erzählen ließt und ihr Lieder beibrachtest, die es noch nicht kannte. Und das kleine Mädchen, war deine beste Freundin, weil sie nicht fragte, nach dem staubigen Haus oder der nicht vorhandene Familie.
Zu Ostern verstecktest du Eier für sie im Garten und sie fand sie sofort. Sie fiel dir um den Hals und küsste ihn, trotz all der Falten und des säuerlichen Geruch. Die Jahre kamen und gingen und ihr habt eure Welt aufgebaut, in deiner kleinen Kammer, die keine 20qm groß war, aber gut genug für eure Freundschaft, es waren nur viel zu wenige.
Neunzehnzweiundneunzig, es war Juli und das Mädchen war eine ganze Woche bei ihren Großeltern zu Besuch, da war dein Hoftor verschlossen und die Großmutter flüsterte in der Küche, doch das Kind hatte alles gehört. Fragte nicht nach, als man auch mit ihm flüsterte und ließ sich das dunkelblaue Kleid, ohne Widerwillen anziehen. Es verstand einfach nicht, es hatte Angst davor. In der Aufbahrungshalle, voller alter Menschen, saß das kleine Kind aufrecht und hörte dem Priester zu. Das Mädchen zappelte ein wenig mit den Füßen, das Mädchen drehte sich nach allen Seiten um, das Mädchen schrie wie am Spieß, als der Sarg geschlossen wurde und ließ sich nicht mehr beruhigen. Die Mutter zerrte es aus dem Gebäude, sie sprach von Schutzengeln und dir und wusste doch, dass es sie nicht tröstete.
Rosina, fast fünfzehn Jahre ist das her und auch an was du gestorben bist, wissen nicht mehr viele. Deinen Namen, hast du schon Jahre vorher unter den deines Mannes und deines Sohnes gravieren lassen. Das Mädchen fragte dich einmal warum und du hast gemeint, dass es ja so kommen wird. Küsstest daraufhin den braunen Haarschopf des Kindes und nahmst seine Hand.
Geliebte alte Freundin Rosina, all das hab ich nie vergessen, ich versprach dir das, nachdem ich aufgehört hatte zu weinen und du immer noch tot warst. Für lange Zeit war es das wichtigste Versprechen in meinem Leben. An deinem Grab, einmal im Jahr, da schweige ich und sehe deinen Sohn an, der bereits jünger ist als ich und weiß, der Tod, er hatte ein schönes Gesicht für dich.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Ya no será ya no

Meine Schattenseiten mute ich dir nicht mehr zu, denke ich, da stehst du gerade am Fenster und sagst, dass du die Worte nicht findest. Und ich sage, dass du dann halt schweigen sollst und sehe dich nicht an, sondern weine auf den Boden, der knirscht und schmatzt.
Vor dem Fenster die Menschen die Arme und Hände haben, die wie Schwäne aussehen. Das würde ich dir gerne zeigen, würde mich neben dich stellen und sagen: Da. Schau, mein Liebling, da schwimmen sie. Das geht nur nicht mehr. Da die Schmerzen und die Dinge, die wir uns zugefügt haben, in all den Monaten die durch die Länder zogen, ausgesprochen wurden und nun verpuffen wie unsere Beziehung, da in der Luft. Da wir zu klein sind, um aufs Fensterbrett zu steigen und die Flügel zu spannen, weil wir auch Schwäne geworden sind. Sterbende. Das sind die Schlimmsten.
Wenn ich dein Traum bin, dann bist du meiner. So war das ausgemacht und gelebt, dass wissen wir und ich würde gerne der Welt davon erzählen, wir wir schliefen und uns wälzten und dann aufwachten, verdattert und ängstlich. Weit weg voneinander und mit diesem Weg zwischen uns, der sich dann zu oft gabelte. Ich will beinahe schreien, jedesmal, wenn ich realisiere, dass es nun so ist. Ich weiß nur nicht was.
Als wir weiter schweigen und du gehst, endlich gehst und ich bleibe, endlich bleibe, da brechen unsere Herzen gemeinsam im Vierteltakt, Geliebter.
Als wäre es ein Versprechen.

Freitag, 15. Dezember 2006

H.

Du sagst: Ja hallo. zu mir und grinst. Es ist das Meer, das im Hintergrund rauscht. Heute abend werden wir uns umarmen. Heute ist März 2001 und das Meer ist nur Meter von uns entfernt. Heute ist ein Tag vor Ende der Schulsprachwoche. Heute grinst du mich an. Ich bin fast 17 und schwierig sagen die Leute. Du bist 18 und einfach sagen sie auch.
Wir sind am Abend am Strand. Alle drei Klassen, die sich vorher noch nie gesehen haben und es auch nachher nicht mehr tun werden. Wir sind am Strand und jemand läuft ins Meer. Es ist März, aber das ist egal. Du winkst mir zu, als du mich siehst. Meine Füße sind nass. Das ist Meer und das darf es auch, werde ich später zu dir sagen. Wir stellen Stühle in den Sand verrücken sie minutenweise. Binnenlandkinder, die die Flut nicht kennen. Es ist Nacht und kalt. Ich versuche ein Gedicht zu schreiben. Sand einzufangen. Ich versuche wie immer melodramatisch zu handeln. Ich bin fast 17 und schwierig, sagen die Leute. Ich bin fast 17 und verängstigt, sage ich.
Du setzt dich neben mich. Was machst du da, fragst du. Dass das nicht wichtig ist, murmle ich. Werde rot. Versuche dich anzulächeln und starre aufs Meer. Das waren unsere Klassensprecher die ins Wasser sprangen, sagst du. Und dass du froh bist, dieses Jahr nicht dazuzugehören, weil es noch zu kalt ist. Ich schweige, atme tief ein, lächle dich nochmals an. Eine Freundin packt mich am Arm und zerrt mich auf den Steg hinaus. Wo wir uns auf den Rücken legen und Sterne beobachten. Es ist Zeit sich zu verlieben, sagt sie. Es ist eiskalt, sage ich. Und dass der große Wagen immer genau über einen ist.
Wir laufen zurück und blicken uns nicht an. Meine Schuhe sind voller Sand und immer noch feucht. Es ist fast keiner mehr am Strand, es ist fast Mitternacht. Du bist noch da. Du mit deinem komischen Namen und dem HardRockCafeLeibchen. Mit der ernsten Miene. Ich blicke dich an und du lachst. Wir gehen auf den Kinderspielplatz. Dort ist es nicht so kalt, sagst du. Meine Freunde nicken und folgen euch. Ich nicke nicht, sondern blicke zu Boden. Kommst du? fragst du. Ich sage ja.
Wir sitzen auf einem Klettergerüst und sehen den Arbeitern bei den Vorbereitungen für das Filmfestival zu. Ich falte Kraniche und werfe sie in die Luft. Du fängst einen und machst einen Scherz. Das Mädchen auf der anderen Seite lacht. Ich auch. Ein wenig. Mir ist eiskalt, sage ich und du nimmst meine Hände in die deinen. Das habe ich nicht gewollt, denke ich, aber sage nichts. Wir sitzen über eine Stunde dort. Zu sechst und fühlen uns groß. Danach wirst du mich umarmen und ich werde wieder nichts sagen. Du wirst murmeln: ich kenne niemanden der so ist wie du. Und ich werde lächeln und es auf dem Nachhauseweg vor mich herflüstern.
Wir werden uns wiedersehen. Am nächsten Tag. In Monaco. Wo ich Fotos von Möwen mache und einen Baum umarme. Du wirst mir abwechselnd auf die linke und auf die rechte Schulter klappen. Wir werden in der Tiefgarage stehen und wissen, dass wir bereits auf den Weg nachhause sind. Weg voneinander bevor es Nähe wurde. Nach der Nacht im Bus tanzen wir Walzer in der Autobahnraststation, ich halte eine Überraschungseifigur in der Hand, die ganze Zeit. Du hast sie mir geschenkt, ich habe gelacht.
Zuhause schreibe ich dir ein Email, schreibe dir eine Geschichte, damit du gut schlafen kannst und du antwortest, mit diesen anderen Worten, mit dieser Einfachkeit, die ich nicht kenne und bewundere, vom ersten Moment an. Wir werden uns in Wien treffen, bald. Es wird immer noch April sein und in der Ubahn wirst du mit kleinen Kindern sprechen. Unseren nächsten Stopp knobeln wir jedes mal aus, ich gewinne zu oft, ich lache zuviel. Wir tanzen wieder Walzer, vorm Gloriette, wir beschließen Ungarn zu sein. Du gibst uns Namen, die keiner aussprechen kann, ich versuche mir einen Akzent anzueignen.
Auf dem Weg zum Zug, auf der Rolltreppe, drehst du dich zu mir um, legst deine Hand auf meine Wange, ich zucke kurz. Ich weiß nicht, was nun wird. Du küsst mich, bevor ich in den Zug einsteige, ein Herz an die Scheibe male und dir eine weitere Geschichte schicke.
Wir treffen uns wieder. Nicht oft, aber jedesmal in Wien. Wir fahren durch die Stadt, wir durchleben all unsere Stationen im Schnelldurchlauf. Das letzte Mal, als wir uns verabschieden, haben wir einen Tag im Freibad hinter uns. Du wolltest vom Zehnmeterturm springen und ich habe dich gebeten es nicht zu tun, weil ich sonst weinen müsste. Da hast du gelacht und mich umarmt. Im Wasser setzte ich mich auf deine Schultern, im Freien lagen wir unter einem Baum. So schnell wie möglich, sehen wir uns wieder, sagst du am Bahnsteig. Es ist eine Lüge, ein wenig ahnen wir es beide. Diesen Abschied der nichts anderes ist als das, ein Abschied.
Ich verliebe mich nur ein Monat später in jemand anderen, der noch komplizierter ist als ich, vielleicht im ersten Moment nur, damit ich weniger an dich denken muss. Ich schreibe dir davon, du sagst, du freust dich. Sagst nicht mehr. Es ist kein Schlussstrich, der ist nicht mehr nötig.
Als wir uns wiedertreffen, zufällig 9 Monate später, bin ich eben verlassen worden und nimmst meine Hand und wir schlendern stundenlang durch das Messegelände. Du verwendest die gleichen Namen für mich, wie im Frühjahr zuvor. Du sprichst von diesen Dingen, die dir wichtig sind. Vor allem über den Sport. Ich spreche vom Drehbuch schreiben und wir bleiben stehen und lachen. Weil wir immer noch nicht mehr vom anderen verstehen. Weil es das ist, was es auch damals schon war, am Meer, dieses Unverständnis, das einen zusammenhielt.
Wir sehen uns nie wieder danach. Wir versuchen es ein paar mal, deine Freundin, die du bald darauf kennenlernst verbietet es. Ich bin doch harmlos, schreibe ich dir und du antwortest nicht. Antwortest doch nachts, dass du ihr die falschen Dinge von mir erzählt hast. Ich schreibe dir nie wieder.
Ich denke an dich, ab und zu, bei gewissen Liedern, bei Überraschungseiern, am Meer. Ich erzähle dir nicht davon, auch nicht wenn ich könnte. Fünf Jahre später gehe ich nach London, finde dort Cds die wir damals hörten und höre sie beim Kochen. Ich schreibe nicht mehr an dich, ich schreibe über dich. Ich weiss noch immer, wie du reagieren würdest.

Montag, 4. Dezember 2006

Mir brechen alle Schuppen

Als du mich zum vierten Mal anrufst weine ich nur noch. Es ist in Ordnung, sagst du. Wir müssen das akzeptieren. Die Distanz ist einfach zu groß. Und ich weine noch mehr. Und du sagst, du nimmst mich jetzt in den Arm gedanklich und wir werden das schon schaffen. Ich sage ja und lege auf.
Gar nichts ist in Ordnung. Keine Distanz könnte so groß sein um das Gefühl auszulöschen. Es wären nur vier einfache Worte gewesen, und es wäre nie soweit gekommen. Die Klarheit geschaffen hätten und mich ruhig schlafen. Die mich nicht immer wieder den Telefonhörer neben das Telefon legen lassen hätten und ohne die das fahle Gefühl im Magen, wenn du doch anrufst nie da gewesen wäre. Du wärest auch nicht noch dreimal 1000km weit gefahren und ich hätte dich nicht umarmt und gelächelt, wenn du sagstest, ach wie hab ich dich vermisst.
Einmal um zwei in der früh konnte ich nicht mehr schlafen, habe mich aus deiner Umarmung gelöst und bin ins Bad gegangen. Hab Wasser laufen lassen und mich im Spiegel betrachtet. Keine fünf Minuten später hast du angeklopft und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Ich habe ja gesagt, dich geküsst und an der Hand hast du mich ins Bett zurückgeführt. Dabei habe ich geweint und du hast gesagt, das alles gut wird, und du ja auch herziehen könntest und ich habe noch mehr geweint. Wir sind durch den Wald gelaufen, am nächsten Tag und ich bin von Baumstämme gesprungen, und du hast alles fotografiert. Sobald sie entwickelt sind, werde ich wieder kommen und sie dir geben.sagstest du. Das war eine Lüge.
Denn inzwischen hast du ja wieder viermal angerufen und ich viel geweint und du nichts verstanden, was ganz alleine meine Schuld ist. Ganz alleine. Du sagst dann, shhh shhh, mein Mädchen und redest über Sterne die du mir vom Himmel holst und ich könnte ins Bad rennen und mich übergeben.
Als wir heimkamen bin ich sofort eingeschlafen und als ich zwei Stunden später aufwachte, bist du an meiner Seite gesessen und hast mich angelächelt. was hast du solange gemacht, fragte ich. Dich beim Schlafen angesehen und glücklich gewesen, sagtest du. Da hätte ich beinahe wieder geweint. Als ich dich zum Zug brachte bin ich nach zwei Minuten wieder gegangen, hab gesagt, ich kann das nicht, hab gesagt, das mir alles so leid tut und du hast gelächelt und gemeint, ich solle mir keine Vorwürfe machen, für die Kilometer zwischen uns könne ja keiner was. Du hast meine Stirn geküsst und gesagt, ich liebe dich. Und ich hab dich gefragt, wie du das machen kannst und du hast gesagt, indem ich es fühle. Und ich habe versucht zu lächeln und genickt. Es tut mir leid geflüstert und dich umarmt bevor ich davonlief.
Wer weiß was der Sommer bringt, sagst du am Telefon und ich sage, da bin ich in der Schweiz und du sagst, na dann bin ich eben auch in der Nähe. Und ich sage, nein. Nein. Nein. Das geht nicht. Das kannst du doch nicht machen. Weinst du wieder, fragst du und ich verneine wieder. Ist das wahr fragst du, und ich schweige. Ach Mädchen, hast du dann gesagt und mir von den Sternen erzählt.
Es wären vier Worte gewesen. Vier Worte und viele Tränen weniger. Und viele Morgen weniger, an denen ich nicht aufwachen wollte. Und du mich umarmt hast und mir Frühstück ans Bett gebracht hast. Es hätte auch kein vom Baumstamm hüpfen gegeben und dreigängiges Abendessen. Es hätte keine Hintergrundmusik beim Telefonieren gegeben und es hätte weniger Lügen gegeben. Es hätte den Juni einen Juni sein lassen und ich wäre mit dem Typen wohl nicht einfach nur bis zur Haustür gegangen.
Es ist Mitternacht, als ich das Telefon zurückstelle. Draussen bellt ein Hund. ich setze mich aufs Fensterbrett und sage. Ich liebe dich nicht. Würde ich nicht soviel schluchzen, würdest du es vielleicht sogar verstehen.
(2003)

Mittwoch, 29. November 2006

Ich habe Hotzenplotz vergessen

Als Oma Sofi noch lebte, war sie lange Zeit die einzige Person die mich küssen durfte. Auf die linke Wange, auf die rechte Wange und wenn sie wollte sogar auf den Mund. Oma Sofi roch dabei nach frischgemähtem Rasen und Bratenfett, das merkte man jedoch nur, wenn man seine Arme fest um sie schlang und dabei tief einatmete.
Ich weiß nicht, warum mir das einfiel, heute früh, nachdem ich seltsame Dinge über meine Mutter geträumt hatte, über abfahrende Busse und gekachelte Böden. Aber ich vermisste sie. Vermisste in diesem Moment ihre Begrüßungsküsse, ihre Hand auf meinem Haar und die andere auf meiner Schulter.
Ich vermisse viel in den letzten Tagen, den letzten Wochen, in den Nächten in denen ich nicht einschlafen kann und an den Tagen, an den ich nicht aufwache. Ich fühle mich unberührbar, es bringt mich zum weinen. Ich überlege, ob ich jemals wieder soviel geweint habe, wie damals am Grab von Oma Sofi. Der halbe Ort war gekommen, sie schüttelten den Kopf, die alten Leute und Tante Anna sagte, dass sie an Sofis Stelle sein sollte, mit ihren 15 Lenzen mehr, mit den kaputten Beinen und den kaputten Nieren. Aber Tante Anna lebte weiter, ganze drei Jahre noch. Ich glaube, es waren die einsamsten in ihrem Leben.
Der Tag heute ist bewölkt, ich wollte mein grünes Kleid anziehen, ich hätte sogar unsinnige Ausflüge in botanische Gärten unternommen, nur um mit dem grünen Kleid rauszugehen, aber es ist zu kalt vor dem Fenster. Dem Fenster, das jetzt nachts immer geschlossen bleibt, aus nicht vorhandenen Gründen, ich schlafe dadurch nicht besser und ich wache nicht besser auf. Im Prinzip ist es egal, die Sache mit dem Fenster.
Die Krähen sind vom Hinterdach verschwunden, zu schnell um mit ihnen Freundschaft zu schließen, dafür verliebte ich mich augenblicklich in die Fledermaus im Hauseingang, ich denke bloß, es ist eine sehr einseitige Liebe.
Das war wohl auch Oma Sofi, die mich mit ihrer unendlichen Gütigkeit lehrte, soviele Dinge zu lieben, so schnell zu lieben und wieder zu vergessen, nie ganz, aber zumindest so sehr, dass sie nicht schmerzten, wenn sie ein wenig verschwanden. Häng dein Herz nicht an Dinge, hat mal jemand gesagt. Aber dazu war es immer schon zu spät, mein Herz ist verkettet mit sovielen, dass ich ihm manchmal zuflüstern muss, dass es still sein soll, dass es sich nicht im Kreis drehen soll, um keine Knoten in die Ketten zu machen.
Von diesen Problemen hat mir Oma Sofi nie erzählt, mich nicht gewarnt, als sie über ihre Rosen strich und die Fotos an der Wand zurechtrückte. Als sie starb hatte sie uns alle im Auge, ebenso wie ihre geliebten Weinberge. Vater und seine Brüder würden nur wenige Jahre später alles verkauft haben und ich würde meinen Eltern Vorwürfe machen, dass sie alles kaputt machen und wissen, dass es das eigentlich immer schon war. Als Oma Sofi starb schloss ich mich in ihr Schlafzimmer ein und durchwühlte die Schubladen, suchte etwas zum festhalten und fand ein Tagebuch. Ich steckte es in die Hosentasche und hab es nie ganz gelesen. Ich wüsste nicht wieso.
Ich wüsste auch nicht, was ich ändern kann, an dem Gefühl, dass die ersten Herbsttage mit sich bringen. Ich fühle mich wie ein fallendes Blatt, ohne pathetisch klingen zu wollen, es ist einfach so. Ich sehne mich nach Zuckerwatte und Kastaniensammeln, ich sehne mich nach allem, auf das ich noch warten muss. Nur hab ich das nie gelernt. Meine Wörter fallen zu Boden, sie kommen nirgends an, ich weiß, dass das nicht stimmt, ich senke dennoch meinen Kopf um sie zu suchen, sie wegzuwischen oder aufzuheben. Sie sind bloß nicht mehr da.
Als Sofi noch lebte und Großvater ebenso, waren um diese Zeit die Tage der Weinlese nicht mehr weit und wir Kinder freuten uns darauf, wie Erwachsene behandelt zu werden und tagelang durch die Rebenreihen zu laufen und Trauben zu ernten. Abends waren unsere Hände dreckig, die Gesichter verschmiert und die Haare klebten an den Köpfen. Sofi hatte zuhause ein Festessen für 30 Leute gekocht und später schlug ich mit meiner Cousine Räder im Garten. Es war eine Zufriedenheit, die diese Tage durchströmte, ich kann mich nicht erinnern, sie noch einmal erlebt zu haben.
All das ging mir durch den Kopf heute früh, vielleicht ein wenig weniger, aber ich fragte mich, wo es all die Jahre die vergangen sind verblieben ist. Als ich aufstand fiel mein Blick in das Regal, aus irgendeinem Grund bilde ich mir immer wieder ein, das Buch .Der Räuber Hotzenplotz. zu besitzen. und ich erinnerte mich, dass Oma Sofi es mir einmal schenken wollte und ich es nicht haben wollte. Stattdessen bekam ich ein Buch mit 366 Einschlafgeschichten. An meinem Geburtstag war immer die Geschichte vom Trotzkopf dran. Meine Mutter erzählte das einmal Oma Sofi. Sie haben beide sehr gelacht.

Montag, 27. November 2006

Ich komme zu mir mit leeren Händen

Ich möchte mein Zimmer inserieren. Ich stehe darin und überlege, was ich den Leuten dazu erklären soll. Ich sehe die Karten an der Wand, die getrockneten Dalien. Ich weiß selbst nicht, was es zu bedeuten hat.
Alex kommt heim. Ich möchte an die Uni gehen. Er bittet mich zu warten. Ja. Sage ich. Aber mach schnell. Ich nehme ein Buch aus dem Regal. Und lege es auf das Bett. Ich drehe mich um mich und schließe die Tür.
Draussen ist es kalt, das war mir nicht bewusst. Es nieselt ein wenig. Es weht ein kalter Wind. In der U-Bahn blicken die Menschen in die falsche Richtung. Ich schwitze in meinen Handschuhen. Im Freien werde ich frieren.
Meine Schritte klingen hohl. Das Wasser im Kanal wird nicht gefrieren. Könntest du dir das vorstellen. Frage ich Alex. Er sagt nichts dazu. Wir gehen durch Zeit und Raum. Es fühlt sich so an wie es ist.
An der Wand neben den Schreibtisch hängt ein Zettel. .Once upon a time. steht darauf. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie er dahin kam. Er macht mich seltsam traurig. Er fällt von der Wand, irgendwann. Das weiß ich. Bis dahin muss ich wohl warten.
Meine Haut juckt und ich versuche den achten Tag keine Tomaten zu essen. Ich kaufe mir billige Feuchtigkeitscreme und ekle mich davor. Ich grüße die Verkäuferin freundlich. Ich warte bis die Ampel auf grün springt. Ein jüdischer Junge fährt mit seinem Fahrrad an mir vorbei, ich würde ihn gerne etwas fragen, ich weiß nur nicht was.
Ich habe ständig Angst, dass Herr Blauschnabel tot sein könnte. Dass ich ihm nicht mehr auf der Straße begegne werde. Ich wüsste nicht was dann wäre. Wahrscheinlich nichts. Wahrscheinlich habe ich davor Angst.
All das hat sich so nicht zugetragen. Es handelt nur von meinem Leben. Ich habe vergessen, wo es ist.

(Dezember 2005)

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Lieber M., ich habe ab und an an dich gedacht diese...
fruktose - 22. Okt, 12:19

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